Warum ist die #Netzfrequenz eigentlich so wichtig? Im Stromnetz gibt es ein Gleichgewicht von 50 Hz, welches zu jedem Zeitpunkt konstant zu halten ist. Lediglich eine Abweichung von plus minus 0,1 Hz liegt im zulässigen Toleranzbereich.

Die 50 Hz sind vereinfacht gesagt immer dann konstant, wenn zu jedem Zeitpunkt genauso viel Strom erzeugt, wie auch verbraucht wird. Kommt es zu einer Unterfrequenz wird versucht mittels positiver Regelenergie die Frequenz wiederanzuheben. Bei einer Überfrequenz ist hingegen negative Regelenergie erforderlich.

Reicht die Regelenergie nicht aus, sind zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, wie die Durchführung von Lastabwürfen bei einer Unterfrequenz oder das Abschalten von Kraftwerkskapazitäten bei einer Überfrequenz.

Es reicht somit schon eine Abweichung von 2 Hz aus, damit weite Teile der Bevölkerung keinen Strom mehr erhalten. Erste Lastabwürfe erfolgen bereits ab einer Frequenz von 49 Hz. Ab einer Frequenz von 47,5 Hz kommt es dann zu einem Ausfall des Netzes. Das Netz muss dann wieder neu aufgebaut werden. 

Mittlerweile kann man im europäischen Verbundnetz immer häufiger größere Frequenzschwankungen beobachten, wie z. B. am 28. März bei dem die Frequenz über mehrere Stunden immer wieder unter 49,9 Hz absackte und nur mit Regelenergie stabilisiert werden konnte.

Die Eingriffe der ÜNB zur Stabilisierung des Netzes nehmen mittlerweile auch jährlich zu, wie jedes Jahr im Monitoringbericht nachzulesen ist. Allein letztes Jahr hatten wir eine Rekordanzahl von Netzeingriffen. Wer hier mehr Zahlen sehen möchte empfehle ich die Daten von Netztransparenz zu analysieren.

Bei mir kam das Thema Netzstabilität wieder hoch, weil ich in dieser Woche einen Blogbeitrag von Gridradar gelesen habe, welcher den 28. März und die Hintergründe der Frequenzschwankungen versuchte zu analysieren. Schaut euch gerne den Artikel an, ansonsten hoffe ich, dass auch das Schaubild zur Netzfrequenz (Quelle: Netzfrequenz.info) euch gut darstellt, was ab welcher Spannungsstufe eigentlich passiert.

Hier gehts zum Blogbeitrag von Gridradar:
https://lnkd.in/eA6Vs2g6

Ich bin gespannt wie ihr die Analyse von Gridradar einschätzt. Schreibt es gerne in die Kommentare oder ob ihr die Abbildung von Netzfrequenz.info hilfreich findet.

#energiewirtschaft #stromnetz #versorgungssicherheit