Vor einem Jahr meldete sich ein junger Anwalt von einer namhaften Großkanzlei bei mir. Es handelt sich um eine internationale Kanzlei, die für Anwälte in seiner Position nicht unter 120k Jahresgehalt zahlt 😰

Er wollte ein Rechtsformat für Start Ups auf LinkedIn ins Leben rufen und benötigte für seine Posts passende Visualisierungen.

Während des Telefonats wurde deutlich, dass er nicht vorhatte, mich für die Visualisierungen zu entlohnen. Als ich daraufhin anmerkte, dass ich nicht umsonst für ihn tätig werden würde, versuchte er es mit folgender Strategie:

Er versprach, mich in seinen Beiträgen zu erwähnen, so dass ich von seiner Reichweite profitieren könnte. Sein Netzwerk (ca. 3.000 Kontakte) bestünde aus hoch angesehenen Juristen, was mir vielversprechende Wege eröffnen würde.

Als ich das Angebot ablehnte, versuchte er es mit einer zweiten Strategie: Er behauptete, dass es „nur 30 Minuten pro Tag“ wären, die ich in seine Visualisierungen investieren müsste. Und dass es ja keine allzu schwierige Aufgabe sei, einfache Visualisierungen zu erstellen. Kurz: Er redete meine Arbeit klein und fühlte sich dadurch berechtigt, keine Gegenleistung dafür zu liefern.

Ich betonte erneut, dass ich nicht umsonst für ihn arbeiten würde und hinterließ ihm meine Kontaktdaten, sollte er sich für eine bezahlte Zusammenarbeit entscheiden. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass ich genau hier einen Schlussstrich hätte ziehen sollen, anstatt mich weiterhin für eine Zusammenarbeit offen zu zeigen.

Seine Antwort bestand aus verschiedenen Ideen für die Visualisierungen und der Anmerkung, dass er für meine Leistung leider nichts zahlen könne. Meine Reaktion auf diese Nachricht könnt ihr in dem Screenshot sehen.

Ich frage mich, ob es das eigene Arbeitsumfeld ist, das einem diese fehlende Wertschätzung gegenüber der Arbeit anderer Menschen vermittelt. Oder ob es schlichtweg eine Form der Arroganz ist, die offensichtlich einigen erfolgreichen Menschen anhaftet 🤔

🚀 Liebe Freelancer, ich möchte eins nicht unerwähnt lassen: Eure Arbeit ist sehr wohl eine Entlohnung wert und manchmal ist sie sogar unbezahlbar!

Trainiert euch bitte darin, den Wert eurer Leistungen zu erkennen. Verkauft euch nicht unter Wert, nur um eine Chance zu bekommen, von der niemand seine Miete zahlen kann. Überzeugt lieber durch eigenen Content und baut euch selbst Reichweite auf ✅

Und ganz wichtig: Lasst euch die intellektuelle Fähigkeit, Komplexes zu vereinfachen, nicht absprechen. Schon gar nicht von Menschen, die wahrscheinlich selbst keinen Finger krumm machen würden, wenn die Bezahlung nicht stimmt.

👉🏼 Habt ihr Ähnliches erlebt? Wie hättet ihr in dieser Situation reagiert?